ADHS komplementär angehen
ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) kann oft durch komplementäre Ansätze auf mehreren Ebenen unterstützt werden. Neben herkömmlichen Therapien wie Medikamenten und Verhaltenstherapie gibt es Ansätze, die auf Mitochondrien, Darmgesundheit, Neurotransmitterbalance, Neurotraining, Athletik und Nervensystemtraining abzielen.
1. Mitochondrien-Unterstützung
• Energiestoffwechsel: Die Mitochondrien sind für die Energieproduktion in den Zellen zuständig, auch im Gehirn. Eine Mitochondrien-Dysfunktion kann zu Energiemangel in den Nervenzellen führen, was die Konzentration und Impulssteuerung beeinträchtigen kann.
• Mitochondrien-nährende Nährstoffe: Ergänzungen wie Coenzym Q10, NADH, Alpha-Liponsäure und Magnesium können die Mitochondrienfunktion verbessern und das Energieniveau im Gehirn erhöhen.
2. Darmgesundheit (Mikrobiom)
• Darm-Hirn-Achse: Der Darm ist eng mit dem Gehirn verbunden, und das Mikrobiom spielt eine zentrale Rolle für die Neurotransmitterproduktion und das Nervensystem. Ungleichgewichte im Darm können Entzündungen und oxidativen Stress verstärken, was sich auf ADHS-Symptome auswirken kann.
• Probiotika und präbiotische Ernährung: Die Einnahme von Probiotika und eine ballaststoffreiche Ernährung können das Mikrobiom stärken und so die Darm-Hirn-Kommunikation unterstützen. Dies kann zu einer besseren Stimmung und Konzentration beitragen.
3. Neurotransmitter-Balance
• ADHS wird oft mit einem Ungleichgewicht von Dopamin und Noradrenalin in Verbindung gebracht. Neben medikamentöser Unterstützung können natürliche Ansätze wie L-Tyrosin und L-Theanin als Vorstufen zur Neurotransmitterproduktion helfen.
• Nahrung und Supplements: Nährstoffe wie Omega-3-Fettsäuren, Vitamin B6, Magnesium und Zink sind ebenfalls förderlich, da sie die Synthese von Neurotransmittern und die Reizweiterleitung im Gehirn unterstützen können.
4. Neurotraining und Neuroathletik
• Neurotraining, wie z. B. Augen- und Gleichgewichtstraining, kann die Gehirnstruktur und -funktion positiv beeinflussen. Neuroathletik-Übungen, die gezielt auf das Nervensystem abzielen, können helfen, die Konzentration und Körpersteuerung zu verbessern.
• Koordination und Gehirnaktivität: Spezifische Übungen, die koordinative Fähigkeiten fordern, helfen dem Gehirn, aufmerksamer und reaktionsfähiger zu werden.
5. Nervensystemtraining
• ADHS ist oft mit einer erhöhten Aktivierung des sympathischen Nervensystems (Stressmodus) verbunden. Parasympathisches Nerventraining hilft, das Nervensystem zu beruhigen und eine Entspannungsreaktion zu fördern.
• Atemtechniken und Herzratenvariabilität: Techniken wie tiefe Bauchatmung, Biofeedback und HRV-Training können helfen, den Parasympathikus zu stärken, was das Nervensystem stabilisiert und Reizbarkeit reduziert.
6. Regelmäßiges Bewegungstraining
• Körperliche Aktivität unterstützt die Freisetzung von Neurotransmittern wie Dopamin und Endorphinen, die bei ADHS eine Rolle spielen. Sportliche Aktivitäten verbessern die Konzentrationsfähigkeit und die Impulskontrolle.
• Bewegung als Therapie: Ein ausgewogenes Training mit sowohl aeroben als auch anaeroben Übungen, wie Laufen, Tanzen oder Krafttraining, kann das Selbstbewusstsein steigern und helfen, ADHS-Symptome zu lindern.
Ein ganzheitlicher Ansatz bei ADHS berücksichtigt die Zusammenarbeit zwischen Gehirn, Darm, Mitochondrien und Nervensystem. Die Kombination aus Ernährungsanpassungen, Bewegung, Atemtechniken und gezieltem Training kann das Wohlbefinden und die Konzentration verbessern und ADHS-Symptome auf natürliche Weise lindern.